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1. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 7

1825 - Altona : Hammerich
---------.---—-—- 7 t Geographie. 7 >. manche Veränderungen. In den Schulen der Phi- losophen fing man schon über 500 vor Chr. an, den alten Glauben an die Erdfläche schwankend zu machen. Thaies (um 585) lehrte zuerst die Kugelgestalt des Himmels. In der Mitte der Hohlkugel schwebte ihm die runde Erdfläche in Gestalt einer Walze, runden Säule oder Trom- mel auf der Ungeheuern Wasserflut, welche die untere Hälfte der Himmelskugel anfüllte, und durch die Last der Erde gedrückt um den Rand des Erdkreises als ein Weltmeer, statt des bis- herigen Weltstromes Okeanos empor schwoll. Anaximander stimmte mit seinem Lehrer Thaies überein, nur dafs er kühner die cylinderformige Erde in der Mitte der Himmelskugel nicht von Wasser getragen werden, sondern durch ihren gleichen Abstand vom Umfange schweben liefs. Die Pythägoräer endlich, und vorzüglich Parme- nides der Eleatiker (um 500), lehrten die Ku- gelgestalt der Erde. Diese Lehre äufserte sich indefs anfangs wahrscheinlich nur als leise Ver- muthung, und fand wenig Eingang. Erst nach Sokrates Tode (400) wurde sie allmälig in den Schulender Philosophen angenommen, und bei weitem nicht in allen, da hingegen die Erd- fläche unerschütterter Volksglaube blieb, dem also auch die Dichter folgen rnufsten, wenn gleich mit einigen Veränderungen von der ho- merischen./ Durch die Entdeckungen der Samier, l) und nachher der Phocäer im Westen gegen 600 vor Chr., 2) und durch die Bekanntschaft mit den 1) Ein samischer Schiffer Kolcios ward vor 600 von einem widrigen Ostwinde durch die hera- ldischen Säulen verschlagen, und kam, der erste Hellene, nach Tartessos, dem den Juden schon untersalämon bekannten Tarsis, (ander Südwest - Küste von Spanien). 2) Nach mehreren kühnen Erforschungen der West-Gestade , gründeten die Phocäer gegen

2. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 12

1825 - Altona : Hammerich
' 12 Geographie. x hängigem Rande über die Erdsäulen hin; und auf der Höhe dieses Gewölbes liefsen sie die Göt- ter wohnen. Weil nun der Name Olympos, mit dem anhaftenden Begriffe von Lufthimmel und Aether einmal als Göttersitz in der Sprache war; so ward er jetzt von den Dichtern dem Gewölbe des Sternenhimmels überhaupt, und in engerer Bedeutung dem Göttersitze auf der mitten über dem Erdkreise geöffneten Höhe des Gewölbes bei- gelegt. Alles, was die alten Dichter vom Berge Olympos gesungen hatten, seine gewundenen Erhöhungen, seine Fruchtbarkeit, die Götterpal- läste u. s. w., übertrugen die Neuern auf den Göttersitz im Sternenhimmel. -— Selbst, was von gelehrter Kenntnifs unter dem Volke er- scholl, ward nach der herrschenden Meinung ge- mifsdeutet: der Okeanos, hiefs es, umströme die Erde sowohl als den Sitz der flammenden Sterne. Und häufig ist die sinnliche Vorstellung des gewölbten Himmels mit irgend einem Zuge der Sphären-Lehre gemischt. So hängt in Ovids Erzählung vom Phaethon der kreisende Himmel zugleich an den Polen, und ruht zugleich auf den Schultern des Atlas. — Auch das Todten- reich veränderte Lage und Einrichtung. Zuerst innerhalb der Scheibe, dann um die Mitte der Kugel ward es später in Elysium und Tartarus gesondert, jenes der Aufenthalt der Guten, dieser der Strafort der Frevler, von einer dreifachen Mauer und dem feurigen Strome Phlegethon um- schränkt, in einem Schlunde, der, nach Virgil, sich zweimal so tief unter das Todtenreich streckt, als man über die Erde himmelwärts zum ätheri- schen Olympos schauet: denn die Titanen waren aus dem Tartarus entlassen, und wohnten am östlichen Ende des Erdkreises im heimischen Sitze bei ihrem Bruder Helios. In Virgils Zeitalter endlich war bei den Un- terrichteten die durch astronomische Beobach- tungen genauer bestimmte Vorstellung von der Kugelgestalt der Erde allgemein. Man theilte -Ai *

3. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 13

1825 - Altona : Hammerich
1 Geographie, 13 die Kugel nach den Wende- und Polarkreisen in fünf Zonen oder Erdgürtel. Um die ganze Kugel durch die Pole zog man, nach Eudoxus (um 360), dem auch Eratostbenes folgte, Kreise, Meridiane, deren jeder in 60 gleiche Theile ge- schieden wurde; also ein Theil gleich 6 unsrer Grade. Jedes Viertel von 15 Theilen vom Ae- quator bis zum Pole, theilte man a. in 4 Theile (240) bis zu den Wendekreisen; ¿.in 5 Theile (300) von den Wendekreisen bis zu den Polar- kreisen; und c. in 6 Theile (360) bis zu den Po- len. Diese eudoodschen Erdgürtel erhielten sich lange, bis sie den noch geltenden Bestimmun- gen der Wendekreise unter 23!° und der Polar- kreise unter 66|° von Posidonius und Ptolemäus Raum gaben. — Die mittelste, heifse Zone, zwischen den Wendekreisen, nur um einen Grad gröfser als wir sie jetzt bilden, glaubte man we- gen der Gluth der herab strahlenden, und, wie man hinzu fügte, auch nähern, Sonne gröfsten- theils unbewohnbar. Schon um Syene, jetzt Assuan in Ober - Aegypten , durch welche Stadt man den Wendekreis des Krebses zog, hatten sie in den längsten Tagen die Mittagssonne über dem Haupte , und die da herum wohnenden Ae- thiopen erklärt Strabo für armselige Nomaden, die theils nackt, theils mit Fellen bedeckt, selbst klein von Wuchs, mit kleinem Vieh durch ihr verbranntes Land umher ziehen. Jenseits der- selben strömte nahe der Okeanos. Die Cinna- mom- Küste, entdeckt durch die Elephanten- Jäger der Ptolemäer, war die südlichste Gränze Afrika’s, und zugleich das äufserste Land der Erde, mit welchem Eratosthenes ]2° vom Aequa- tor, ein wenig jenseits der Meerenge bei Jjire (Babelmandeb) das Bewohnbare schlofs. Hier- aus sieht man auch, welch ein Libyen die Grie- chen sich umschifft dachten. — Die beiden kalten Zonen waren von weiterer Ausdehnung, als bei unsern Erdkundigen; denn die Polar- kreise reichten bis zum 540. Beide glaubte man V

4. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 14

1825 - Altona : Hammerich
14 Geographie. wegen Frost und Piegen gröfstentheils unbewohn- bar und vom Okeanos bedeckt. Daher nannten die Bewohner des milden Italiens nicht allein den ewigen Schnee der Alpen mit Schaudern, sondern noch mehr die jenseits immer zuneh- mende Kälte Galliens und Germaniens, deren Gränzstrom, der Rhenus, nahe dem Bärenkreise in den nördlichen Okeanos zu fallen, und über sich nur einen schmalen Bogen bewohnbares Landes zu haben schien. Die hier wohnenden Skythen haben, nach Herodot Iv. c. 28, acht Monate unerträglichen Frost, und auch in den vier übrigen Kälte; und die bei Virgil (Georg. Iii. 549.) an der Mäotis wohnenden Skythen le- den im Winter unter der Erde, durch Feuer und künstlichen Wein sich erwärmend, mit Fellen ihren Leib verhüllend, nach Einigen, in halb- jähriger Nacht. Ja, schon von Völkern, die der Donau nahe wohnen, heilst es, sie wohnen un- ter dem Pole; denn vom mäotischen Meere bis zum nördlichen Okeanos rechneten Geographen nur etwa 50 deutsche Meilen. — Durch die nördliche gemiifsigte Zone, zwischen dem Wen- dekreise des Krebses und dem nördlichen Polar- kreise, oder zwischen 240 und 540 N. Br. und etwas darüber, streckte sich der dreifach ge- theilte Erdkreis in Gestalt eines Eies, oder ei- nes ausgebreiteten, länglich-rund geschnittenen Kriegsmantels (Chlamys), der Länge nach von Abend gegen Morgen, indem westwärts Europa und Afrika in zwei länglichen Bogen gegen ein- ander sich zuspitzen, und ostwärts Asia, jenen an Länge gleich, etwas breiter auslief. Nur die Cinnamom - Küste und das süd - östliche Tapro- bane oder Ceylon reichten bis über 120 N. Br., und das fabelhafte Thule, die nördlichste Gränz- insel, *) bis über 66°. Die Breite des Bewohn- 1) Den Namen dieser Insel erhielten die Grie- chen zuerst durch den Massilier Pythecis, (zwi- schen Eudoxus und Eratosthenes um 333) der l.

5. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 16

1825 - Altona : Hammerich
16 Geographie. Tiefe, und daher umflossen von einem kreisen- den Meere, das da reichet bis wo endet das Licht an der Finsternifs. Jes. 40 , v. 21. 22. Sprüch- wörter 8, v. 27. Hiob 26, v. 10. Joseph. An- tiqu. Jud. I. c. 2. Darüber ruhete das metallene Himmelsgewölbe, Hiob 37, v. 18, das Andere dem Teppichdache eines Beduinenzeltes vergli- chen , das Jehovah über sich ausgespannt habe. Jes. 40, v. 22. Auf dieser Erdscheibe lag Jeru- salem in der Mitte, auf dem Nabel der Erde, Ezechiel 5, v. 5, 38, v. 12, Joseph, de bello Jud. Iii. c. 3: wie noch jetzt die Mönche vom Berge Sinai und die arabischen Fakirs in ihren Ge- genden den Mittelpunkt der Erde zu kennen glauben; wie die Sinesen, Inder, Tibetaner, jeder sein Land in die Mitte des Länderkreises setzen. — Diese Erde theilten die Hebräer, wahrschein- lich nach dem Vorgänge ihrer Meerkundigen Nachbaren, der Phönicier, in drei Theile, welche Sem, Cham und Japhet bevölkert haben sollten. Japhet bevölkerte das Nordland, das ihnen ein schmaler aber langgedehnter Streifen oberhalb Persiens, Syriens und des Mittelmeeres gewesen zu sein scheint,1) in dem Kleinasien, die griechischen Inseln (Gover, Javan, Kithim), Gog und Magog (kaukasische Länder?) und Tar- sis die wichtigsten und wohl nicht gar weit von einander getrennten Punkte in der Vorstellung der Flebräer waren, und auf dessen äufserster Spitze jener dunkel angedeutete (Jes. 14, 14.) Berg der Götterversammlung lag.2) Cham, d. i. der Fleifse, bevölkerte das Südland mit den westlichen Ländern am Mittelmeer: denn Mi- zraim (Aegypten), Kanaan und Nimrod, der Er- bauer Babylons, stammen von ihm ab. Und 1) Denn gjaphet heifst der Gedehnete. Genesis 9, v. 27. 2) Rasmussen de monte Caf. Copenhagen 1811.

6. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 18

1825 - Altona : Hammerich
18 Geographie. bei den Hindus Loculoca, bei den Arabern Kaj heifst. In den Mittelpunkt der Erde setzen sie einen Ungeheuern, bald kegel - bald pyramiden- förmigen Berg (Meru). Der Buckel der Erdwöl- bung ist der Nabel des Vishnu, dessen Leib in der Tiefe der Wasser ruht. — Nach einer an- dern Ansicht der altindischen Weltkunde wird die Erde eingetheilt in das feste Land und in die Ei- lande, die sich wieder um den Mittelpunkt (den Berg Meru) gruppiren. Dieser Berg, als der Berg der Versammlung, findet sich auch in der Erdkunde der alten Hebräer (Jesaias 14, 14.), wo Satan prahlt, er werde seinen Thron über die Sterne Gottes erhöhen, und auf dem Berge der Versammlung gegen Norden sitzen. Vom Berge Meru fliefsen vier Ströme, wie aus dem Paradiese der alten mosaischen Sage, und nach dem Glau- den der Buddisten entspringen diese vier Ströme unter dem Baume der Erkenntnifs. Chrono l 0 g i e. Wie die Chorographie uns nothwendig ist, um den Schauplatz kennen zu lernen, auf wel- chem die Begebenheiten vorfielen: so ist es die Chronologie, um die Begebenheiten in der Folge, wie sie nach einander geschahen, aufreihen zu können. Man mufste deswegen die unendliche, uns unübersehbare Zeit in kleinere, uns fafsliche Abschnitte theilen. Zwar hat die Natur selbst 1 1) Brahma, Vishnu, Shiva, heifsen die drei Weltgötter der Inder, Ausflüsse des Allwe- sens. Nach gewöhnlicher Deutung ist Brahma der schaffende und erzeugende Gott, die Erde; Vishnu der erhaltende, das Wasser; Shiva der zerstörende, das Feuer, zugleich aber der be- lebende Gott der Natur, der griechische Dio- nysos.

7. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 48

1825 - Altona : Hammerich
48 S chöpfungs sagen. riihrung der Tjrstoffe entwickelte Hitze zum Theil verdünstet sei und den Dunstkreis gebildet habe, während dieses Theile erhoben, Berge und In- seln entstanden seien, dafs um die Urgebirge nach und nach Erde sich angesetzt, das trockene Land nun Früchte hervorgebracht habe, und so allmälig für verschiedene Geschöpfe, und endlich auch für den Menschen bewohnbar geworden sei. — Schon aus diesen Andeutungen leuchtet ein, dafs die Erde, mehrere Jahrhunderte wenig- stens, älter sein müsse, als das Menschenge- schlecht; und es ist selbst die Vermuthung sehr wahrscheinlich gemacht: dafs vdie Revolution, wodurch die Erde in ihrer gegenwärtigen Gestalt für Menschen bewohnbar geworden, nur eine Umbildung einer frühem Erde gewesen sei, und dafs diese vorher schon mehrere Umbildungen erlitten habe. Beweise dafür sind die horizontal über einander liegenden, in verschiedenen Ge- genden der Erde auf dieselbe Art parallel laufen- den Erdschichten mit versteinerten Konchylien und Resten von organischen Körpern, die einst auf ihnen gelebt haben, und deren Gattung jetzt ausgestorben zu sein scheint. Ihre gegenwärtige Gestalt erhielt ''aber unsere Erde höchst wahr- scheinlich durch einen gewaltigen Orkan (oder Zusammenstofsen mit einem andern Stern) von Südwest her, wodurch das veste Land aus der Südhälfte der Erde zum Theil fortgestürmt und nach Nordost zu geworfen wurde: daher die Süd- theile der Erde fast überall in Felsspitzen auslau- fen, mit Buchten im Westen und Inseln im Osten; -daher die Hauptrichtung der in Länder eindrin- genden Meere nach Nordost geht (der Kanal hat am westlichsten Anfang die größte, zwischen Do- ver und Calais die geringste Tiefe); daher die Gebirge an der Süd - und Südwestseite durchgän- gig jähe sind, an der Nord - und Nordostseite aber gelinde Abdachung haben und aufgeschwemmte Erdschichten mit Ueberbleibseln organischer Kör- per einer Vorwelt (Sibirien); und so viele unter

8. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 52

1825 - Altona : Hammerich
52 Schöpfungssagen. aller Planeten unter einander, und die auf einen Grad etwa eingeschränkte Abwechselung in der Abweichung der Schiefe der Ekliptik stellt jetzt das organische Maafs des kosmischen Verhältnisses dar, welches mit der Energie der Individualisi- rung auf der Erde eins ist. Diese Ansicht der geschichtlichen Entwicke- lung der Erde, die auch im höhern Sinne die Geburt des menschlichen Geschlechts, des freien Geistes überhaupt, an die Entwickelung der Na- tur in ihren verborgensten Tiefen anknüpft, ver- mag zwar nicht alles Dunkle vieler Epochen zu heben; aber sie verdrängt die willkührlichen Hy- pothesen, die eine Welt — verworrener als die bestehende — annehmen mufsten, um diese zu erklären; sie läfst sich in ihren Hauptmomenten auch jetzt schon mit grofser Evidenz begründen; sie verspricht eine geordnete Darstellung gesetz- mäfsiger Progression der wahren Naturgeschichte, statt der verworrenen Annahme wüster Revolu- tionen, Ueberschwemmungen und Gährungen mancherlei Art; sie schliefst sich auf eine über- raschende Weise an den großen Cyklus der Sa- gen , die in dem Vorgrunde aller gebildeten Na- tionen als eine halb erloschene, schwer zu ent- räthselnde Erinnerung sich gestaltet, und dem Geschlecht Ahndungen tiefer Naturentwickelun- gen überliefert haben. Ii. Urzustand des Menschen- geschlechts. Das erste Menschenpaar, das sich der Dich- ter der mosaischen Sage gleich mit Jugendkraft erschaffen denkt, versetzt er nach Kden, d. i. Heimat, oder, nach der griechischen Ueberse- tzung des alten Testaments, in das Paradies (Na- men der persischen königlichen Gärten). In der /

9. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 197

1825 - Altona : Hammerich
197 U e b e r die Wohnungen, Züge und Sitten der Scythen, nach dem Glauben der Alten. Wir haben bereits in der Geographie gesehen, dafs der Name Scythen, in den Jahrhunderten vor Christo sehr schwankend den unbekannten Rand der Erdscheibe von Nordwest bis Nordost, von den Celten bis zu den Indern, nördlich bis zum 54 Grade bezeichnete, und dafs alle Sagen von fernen nördlichen Völkern in dieses unbe- kannte Land versetzt wurden. Da überdiefs die einzelnen Völker dieser Gegend fast alle eine no- madische Lebensart führten; so ist eine genaue Bestimmung ihrer Gränzen eben so wenig mög- lich, als eine Geschichte des Landes. — Ari- steas aus Prokonnesus1) hatte in seinen arimaspi- schen Gedichten nur Fabeln verbreitet (Herodot. Iv, 13—16.), und was Herodot von den Scythen erzählt, hat er, seiner eignen Erklärung nach, nur vom Hören (Iv, 16.). Dafs er in den be- schriebenen Gegenden wie zu Hause scheint, ist kein Grund für die Wahrheit der Sachen. Was ihm erzählt ward, glaubte er; bildete es in seiner Phantasie bestimmt aus; und die chorographi- schen Bestimmungen suchte er in die Erdtafel, die er sich schul, einzufügen. — Es ist daher nicht blos ein vergebliches Unternehmen, son- dern mufs auch zu Irrthümern verleiten, die von Herodot genannten scythischen Völker und ihre Gränzen auf unsern Charten finden und fugen zu 1) Sein Zeitalter ist unbestimmt: nach Einigen soll er noch vor Homer gelebt haben; wenig- stens mufs man ihn über den Anfang der Olym- piaden - Rechnung hinauf setzen.

10. Theoretisch-praktisches Handbuch für den Anschauungsunterricht - S. 493

1867 - Altona : Hammerich
493 Sonne geht zu Rüste; sie sinkt oder neigt sich. Immer näher kömmt sie dem Horizont und endlich verschwindet sie. Sie geht unter. Die Gegend ihres Untergangs nennen wir Westen oder Westgegend, und in dieser Gegend geht sie jeden Abend unter. Hätte die Sonne dort, wo sie unter dem blauen Himmelsgewölbe im Lause des Tages hindurchgegangen ist, einen Strich, etwa einen schwarzen, hinterlassen, so würden wir nicht bloß sehen können, daß sie einen Bogen beschrieben hat, sondern auch ziemlich genau den Punkt zu zeigen im Stande sein, wo sie die höchste Stelle erreicht hatte. Wir würden ferner sehen, daß dieser Höhepunkt niemals grade über unserm Scheitel lag, sondern immer etwas nach einer bestimmten Seite und Zwar nach jener. Diese Seite des Himmels nennen wir Süden oder die Südgegend und die ihr entgegen- gesetzte Norden oder Nordgegend. Mittlerweile steht die Sonne immer noch dort am Himmel; es ist nicht so schnell Abend geworden, als wir sprachen, — es ist noch Tag. Der Tag ist hell, die Sonne leuchtet, macht es hell; wenn sie heute Abend untergeht, wird es erst dämmerig (schummerig), dann dunkel. Es ist Nacht. Auf den Tag folgt die Nacht; zwischen Tag und Nacht liegt eine Dämmerung, — die Abenddämmerung. Mit der Nacht kömmt aber nicht bloß die Dunkel- heit, sondern auch die Kühle, die Kälte. Von Beidem verspürten wir Nichts (d. h. im Sommer), so lange es Tag war oder so lange die Sonne schien. Sie machte es nicht bloß hell, sondern auch warm. Die Sonne er- leuchtet nicht bloß, sondern erwärmt auch. Auf die Nacht folgt wieder ein Tag; Dunkelheit und Kälte verschwinden wieder, — aber nicht plötzlich, sondern ganz allmälig. Es wird erst wieder Dämmerung, — der Tag graut, — die Wolken am östlichen Himmel färben sich hell und roth, — endlich erscheint die Sonne am Horizont, — der Tag ist da. Morgenröthe und Abendröthe. Wo die Sonne während der Nacht gewesen ist, läßt sich leicht errathen, wenn man weiß, daß auf der andern Seite unserer Erde ebenfalls ein Him- melsgewölbe die azurblaue Decke bildet. Ohne Zweifel ist die Sonne in der Zeit, wo wir sie nicht sahen, über jenes Himmelsgewölbe, was wir ebenfalls nicht sehen, hinweggezogen und hat den Leuten, welche auf jener Seite der Erde wohnen, einen warmen und hellen Tag gemacht, während bei uns kalte und dunkle Nacht war. Sie hat, mit andern Worten zu reden, den Weg, den wir sie am Tage nehmen sehen, unter der Erde fortgesetzt. Hieraus ergiebt sich Mancherlei: 1. Die wahre Gestalt der Himmels ist eine hohle Kugel, denn zwei Halbkugeln oder zwei Kreisgewölbe mit dem Rande auf einander gesetzt bilden eine Kugel. Wir sehen von dieser Kugel immer nur die Hälfte, auf welchem Punkte der Erde wir uns auch befinden mögen. 2.. Die scheinbare Bahn der Sonne ist nun kein Bogen mehr, son- dern ein vollständiger Kreis, welcher rund uni die Erde herumreicht. Die Sonne bewegt sich also in einem Kreise beständig um die Erde und zwar in der Richtung von Osten nach Westen täglich über unserm Horizonte und (von uns aus gerechnet) nächtlich von Westen nach Osten unter unserm Horizonte. 3. Tag und Nacht find zu gleicher Zeit auf der Erde; sie wandern beide beständig um die Erde herum. Wenn bei und Mittag ist, so ist es grade Mitternacht auf der andern Seite der Erde; ist es bei uns
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199 21